Gronau Fakten
Gronauer Geschichte
1. Zahlen und Fakten
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Auf dieser Seite finden Sie: 1. kleiner Überblick - Gronau Zahlen und Fakten |
Erste Siedlungsspuren finden sich auf dem Gebiet des Ortes Gronau in der Wetterau bereits in der Jungsteinzeit, so wurde zum Beispiel eine etwa vier Zentimeter lange Pfeilspitze aus Feuerstein gefunden. Aus der Bronzezeit gibt es Scherbenfunde, ebenso wie aus der Römerzeit. Der Grundriss eines römischen Gebäudes wurde in der Flur 21 dokumentiert, eine weitere römische Villa fand sich bei Ausschachtungsarbeiten an der Vilbeler Straße in Richtung Bahnübergang rechts. 1895 fand man römische Gebäudereste an der Vilbeler /Niederdorfelder Straße. |
Römische Scherben in Gronau gefunden |
Skizze: Römische und vorrömische Straßen nach G. Wolff |
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Der Name „Gronau" leitet sich von „Grüne Aue" ab. |
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Eine Geschichtstabelle finden Sie weiter unten auf dieser Seite, sowie ausführlicher im Kapitel "Gronau historisch"
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Gronau Ausschnitt aus einer Karte der Grafschaft Hanau mit Solms - Büdingen - Nidda - Wetteravia
gezeichnet von Fr. Zollmannum im Jahr 1728

2. Geografische Daten:
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Gronau liegt 115 Meter über Normal-Null |
Altes Dorfzentrum
Der im Jahr 1977 erstellte Brunnen am Gronauer Dalles wurde vom Künstler Georg Hieronymi gestaltet.
Er liegt im Zentrum des alten Dorfkernes, etwa an der Stelle, wo früher das Spritzenhaus stand.
Der Maler und Bildhauer Georg Hieronymi wurde in Oberursel im Taunus geboren.
(Kleine Anmerkung an die Adresse der Verantwortlichen, der Brunnen wird durch die hässlichen Legi-Zaun - Elemente entwertet. Eine "Pergola" aus rotem, ortstypischen Sandstein wäre angemessener und schöner gewesen !)
3. Gronaus
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1632: 28 Haushalte |
1946: 756 Einwohner |
4. Landwirtschaft |
Der Gronauer Hof
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5. Elisabethen Quelle und Gronaris Sprudel
In den Nachkriegsjahren wurden in Gronau die |
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In der Werbung der Firma heißt es: "Ernährungsbewusste Genießer trinken Bad Vilbeler Elisabethen Quelle, weil es ein Mineralwasser voller Temperament und dabei doch so sanft ist. Denn Bad Vilbeler Elisabethen Quelle ist angenehm leicht mineralisch und von Natur aus natriumarm. Eben voller Temperament und doch so sanft. Bad Vilbeler Elisabethen Quelle: spritzig sprudelnd oder als Stille Quelle mit wenig Kohlensäure."
Genuß mit viel Eisen - Bizzl-Wasser zum Nulltarif
Wir Gronauer Kinder sind mit heimischem Wasser aufgewachsen, es wurde kein "Sprudel" oder "Selterswasser" bestellt sondern "Vilbeler Wasser" !
Bei uns hieß Bizzl-Wasser (klick) schon Bizzl-Wasser, da gab es den Markennamen noch gar nicht.
Das überschüssige Wasser, welches nicht abgefüllt werden konnte, wurde seitlich des Abfüllgebäudes, an der Dortelweilerstraße, die damals noch keinen Namen hatte und nur ein Feldweg mit einem Straßengraben war, in den besagten Graben geleitet. Das Rohr ragte einige Zentimeter oberhalb des Wasserspiegels aus dem Erdreich, so daß wir Kinder uns an diesem köstlichen,weil sehr frischen, stark bizzelnden, kostenlosen und sehr stark nach Eisen schmecken- den Sprudel laben konnten.
Das Wasser war so stark eisenhaltig, daß die Erde entlang des Grabens auf weite Strecken eine intensiv rostbraune Farbe hatte.
Ansichtskarte von Gronau aus dem Jahre 1963, vertrieben von "Georg Wilhelm Wenzel, Gemischtwaren" , zur Verfügung gestellt von Jürgen und Ursula Kroh, Niederdorfelden
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6. Wenn`s mal brennt !
Immer wieder einmal gab es Brände und Feuersbrünste im Dorf.
So war Gronau im Dreißigjährigen Krieg gleich zweimal abgebrannt.
Schon bei der Entstehung von Dorfgemeinschaften war es die Pflicht eines jeden Bürgers in Katastrophenfällen gegenseitig Hilfe zu leisten.
Damals war es das Ziel den Brandherd auszumachen und durch Abreißen der Nachbargebäude ein Übergreifen zu verhindern. Durch Aufgießen von Wasser versuchten Helfer den Brand zu löschen.
Das Wasser wurde in langen Ketten aus der Nidder und Nidda in Eimern befördert.
Im Jahr 1929 wurde dann in Gronau die "Freiwillige Feuerwehr" gegründet, die seither über die Sicherheit des Ortes wacht.
Frau Margit Scheibke aus Gronau stellte uns eine Festschrift zur Verfügung, die anlässlich des Feuerwehrjubiläums erschienen war.
Daraus auszugsweise der nachfolgende Text:
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Vilbel-Gronau Ihre Gründung im Jahre 1929
Alsbald nach dem Ende des l. Weltkrieges und im Besonderen nach der Währungsreform regte das Hanauer Landratsamt mehrmals die Gemeinde Gronau an, eine selbständige Freiwillige Feuerwehr zu bilden. Die Gemeindeverwaltung widersetzte sich lange Zeit diesem Ansinnen, bedeutete doch die Gründung wegen der inzwischen völlig veralteten Feuerwehr-Ausrüstung und der laufenden Ausgaben einen erheblichen finanziellen Aufwand für die kleine Gemeinde.
Trotz der zugesagten Beihilfen vom Landratsamt und von der Brandversicherungsanstalt blieb für die Gemeinde mit ihrem schmalen Haushalt noch ein erheblicher Zuschuss übrig.
Zur Unterstützung ihrer Anregung ließ das Landratsamt am 18.08.1928 nochmals eine Bestandsaufnahme der Geräteausstattung in Gronau vornehmen, sie ergab:
3 Feuerleitern, 3 Einreißhaken, 12 Feuereimer, 1 handbetätigte Spritze, 1 Mast zum Trocknen der Schläuche, 120m Schläuche, 4 Schlüssel, Feuermeldung erfolgt durch Glocken, Handsirene und Hornist mit Hornsignal.
Dieser Feststellung der bescheidenen Ausrüstung und dem erneuten Zureden des Landratsamtes konnte sich die Gemeinde nicht länger widersetzen und so wurde am 15. März 1929 die Gründungsurkunde von 39 aktiven und 5 passiven Mitgliedern zu einer Freiwilligen Feu-erwehr in Gronau ausgefertigt:
Gronau, den 15. März 1929
Wir, die Unterzeichneten, verpflichten uns der heute hier gegründeten Freiwilligen Feuerwehr von Gronau beizutreten und sich den vorliegenden Satzungen unterzuordnen:
Es folgt eine Auflistung von siebzehn Wenzels`sowie 19 weiteren Gronauern.
Am 3. Mai 1930 fand die erste Generalversammlung nach der Gründung statt.
Nach Erledigung der Regularien wurde beschlossen, monatlich eine Übung abzuhalten und zwar an Sonntagen um 09:00 Uhr, 20 Minuten vorher soll die Alarmierung hierzu erfolgen. Nichterscheinen oder verspätetes Ankommen soll satzungsgemäß bestraft werden.
Bis zum Kriegsausbruch im Jahre 1939 fanden jeden Sonntag Übungen ohne festen Turnus statt. Jährlich wurde eine gemeinsame Übung mit den Wehren aus Niederdorfelden, Oberdorfeiden und Kilianstädten durchgeführt.
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Das alte "Spritzenhaus" |
Während des zweiten Weltkrieges wurde die Gronauer Wehr auch in Bergen zu Brandeinsätzen eingesetzt. Bei Fliegerangriffen musste sie in Frankfurt Feuerwache leisten. 1941 mussten in der Gemarkung Gronau Phosphor-Brandbomben und Sprengbomben durch die Wehr beseitigt werden.
Nach dem zweiten Weltkrieg fand am 6. Juli 1946 der erste Kreisfeuerwehrtag in Windecken statt. Daran nahmen der damalige Bürgermeister Theodor Wilhelm Wenzel, der Ortsbrandmeister Georg Fassei (Tränkestr.) und 2 Delegierte der Wehr teil.
Am 22. März 1963 veranstaltete die Gronauer Wehr einen Werbetag insbesondere für passive Mitglieder. Gerade in diesem Jahr musste die Wehr zahlreiche Einsätze leisten und wollte durch diese Veranstaltung ihre Finanzen zur Ergänzung der Ausstattung der Mannschaft mit Geräten verbessern.
Weitere Texte und Bilder zur Gronauer Feuerwehr finden Sie hier in der Geschichts - Schmiede
7. Nahversorgung in Gronau
Im Gronau jener Jahre gab es zur Versorgung des Dorfes einige Betriebe.
Der Bäcker Wenzel, am Dalles war für Brot, Backwaren und einige Lebensmittel zuständig,
einige Meter weiter war das Lebensmittelgeschäft von "Lina Wenzel".
Es gab zwei Gastwirtschaften, den "Wirt" , Gasthaus "Zur Rose" am Dalles, sowie den "Kröger" am Bahnhof.
Zwei Metzgereien sorgten für die fleischliche Versorgung. Die Metzgerei "Dauterich" in der Vilbelerstraße,
sowie der Metzger "Wilhelm Meisinger" (heute Metzgerei Robert Wenzel) in der Backhausgasse.
Ein Schmied sorgte für das Beschlagen der Pferde und sonst alles aus Eisen, Schmiede Matthes in der Hauptstraße.
Die Schreinerei Gerhard Wenzel in der Kirchgasse war für alles aus Holz und Wagnerei zuständig.
Tapeten, Innenaustattung sowie Polsterei war bei "Willi Blum" in der Kirchgasse.
Eine Kohlenhändler gab in der Vilbeler Straße.
Fuhrunternemen betrieben Christmann und Knickel
Eine Sattlerei gab es bei Hammel
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8. Gronau - Geschichte in Zahlen
Dies ist nur ein kleiner Überblick über die Gronauer Geschichte. Eine ausführlichere Beschreibung der Gronauer Geschichte finden sie im Kapitel "Gronau historisch" mit Abhandlungen und Tabellen zur Gronauer Frühgeschichte, Gronau im Mittelalter, sowie Gronau in der Neuzeit.
100 n. Chr. |
Einige Römer wohnen hier |
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786 |
Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Gronau |
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1229 |
Erstmals wird eine Kapelle in Gronau |
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1303 |
Gronau gerät zur Grafschaft Bornheimer Berg |
Das Amt „Bornheimer Berg" umfasste die Orte: |
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1521 |
Erste Erwähnung einer Schule in Gronau |
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1544 - 1564 |
Gronau wird evangelisch |
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1569 |
Die Gronauer Hauptstraße wird gepflastert |
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1571 |
Bau einer Kapelle an der Stelle der |
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1602 |
Die Gemeinde kauft ein eigenes Schulhaus |
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1618 - 1648 |
Dreißigjähriger Krieg |
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1642 |
Vollständige Zerstörung des Ortes durch Feuer |
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1626 |
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Die Pest wütet viermal im Dorf und tötet |
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1684 |
Neubau eines Schulhauses in der |
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1718 -1719 |
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Bau der evangelischen Kirche in ihrer heutigen Form |
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1736 |
Gronau kommt zur Landgrafschaft |
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1759 |
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Schlacht bei Bergen und Vilbel, |
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1803 |
Gronau kommt zum Kurfürstentum Hanau |
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1806 |
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Ein Rathaus wird als Fachwerkbau errichtet, |
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1808 |
Aufhebung der Leibeigenschaft in Gronau |
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1820 |
Gronau gehört zum Großherzogtum Frankfurt |
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1821 |
Gronau gehört zu Kurhessen |
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1824 |
Gronauer müssen in Fronarbeit die Wege |
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1836 |
Erster Gemeinderat tagt in Gronau |
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1866 |
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Gronau gehört zum Königreich Preußen |
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1889 |
Gründung des |
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1897 |
Schulneubau an der Berger Straße |
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1907 |
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Gronau wird an das Eisenbahnnetz angeschlossen |
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1907 |
Eine Gemeindewaage wird gebaut, |
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1914 |
Neunzehn Gronauer sterben in Folge |
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1927 |
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Gronau wird „elektrisch" |
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1929 |
Gründung der freiwilligen Feuerwehr |
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1930 |
Eine zentrale Wasserversorgung |
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1930 |
Eine neue Brücke über die Nidda |
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1935 |
Der Gronaris Sprudel wird erbohrt |
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1938 |
Inbetriebnahme des Kohlensäurewerks |
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1939 |
21 Gefallene und Vermisste in Folge |
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1945 |
Gronau wird von den Amerikanern erobert |
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1951 |
Erweiterung der Schule - |
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1962 |
Gronau erhält eine Kanalisation |
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1963 |
Gronau erhält ein Wappen - |
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1963 |
Über Nidda und Nidder werden drei |
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1966 |
Schließung der Gronauer Schule |
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1971 |
Die Gemeinde beschließt den |
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1972 |
Das alte Gronauer Rathaus wird abgebrochen |
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1977 |
Fest 88 Jahre Gesangverein Germania Gronau |
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1980 |
der Gronauer Günther Biwer wird Bürgermeister von Bad Vilbel |
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1982 |
Der Gesangverein Liederzweig Gronau feiert 120 Jahre |
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1984 |
Kreis stiftet für Bürgerhaus Gronau 120 000 DM |
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1984 |
Ausbau des Feuerwehr und Gerätehauses Gronau |
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1986 |
1200 Jahrfeier Gronau - Festschrift der Bad Vilbeler Heimatblätter - Eröffnung der Mehrzweckhalle |
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2009 |
Renaturierung der Nidda beim Gonauer Hof |
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2013 |
Neubau einer Brücke über die Nidda bein Gronauer Hof |
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Die Daten sind teilweise den "heimatkundlichen Mitteilungen des Kur- und Verkehrsvereins Bad Vilbel", teilweise "Bad Vilbel - Blick in die Geschichte" entnommen
9. Gronauer Straßennamen
Stand von 2010
Die Straßen die in den 50er Jahren als teilweise befestigte Straße existierten sind fett gedruckt
Viele neue Straßen existierten aber schon als unbefestigte Feldwege.
Am Feldbach |
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Weitere Geschichten, Bilder, Wissens- und Bewahrenswertes erfahren Sie in der www.gronau-hessen-nassau.de/Geschichtsschmiede.htm |
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